2017: Der Weltläufer

Rüdiger Jantzen

175 Jahre Karl May – Seine Werke, seine Feinde, seine Frauen

Karl May war zwar nie im Wilden Westen, hat aber trotzdem seit über hundert Jahren viele Generationen mit den Abenteuern von Old Surehand, Old Shatterhand und natürlich Winnetou begeistert. Die Welt war Ende des 19. Jahrhunderts kaum globalisiert und der Wilde Westen lag aus deutscher Sicht in exotischer Ferne. Karl May behauptete, dass er selbst im Wilden Westen als Old Shatterhand die in seinen Büchern beschriebenen Abenteuer erlebt hätte.

Deswegen war es für ihn tragisch, dass, durch die fortscheitende Industrialisierung die Entfernungen schrumpften und so 1890 Buffalo Bill mit seiner Wild West Show in Dresden gastierte, direkt vor der Haustür von Karl May. Ein Treffen mit dem echten Westmann Buffalo Bill ist nicht gesichert, sogar eher unwahrscheinlich, weil May eine Enttarnung seiner erfundenen Biografie fürchten musste.

Letztlich konnte der Mythos gegen die Recherchen der Presse nicht bestehen. Die Bewunderer Karl Mays aber blieben ihm treu und glaubten weiter an seine Erzählungen. Im Stück „Der Weltläufer“ treffen wir sie alle wieder. Die Fans, die Kritiker, die Reporter, Buffalo Bill und die beiden Ehefrauen von Karl May, die ihm am nächsten waren und trotzdem oft Mühe hatten, ihn in seiner Fantasiewelt zu erreichen.

moa theater zeigt, wie Karl May in seine eigenen Geschichten eintritt und diese mit der realen Welt verbindet. Was er in Dresden erlebt, hat seine Wirkung im Wilden Westen und umgekehrt. Was ein psychologisches Kammerspiel sein könnte, wird durch die Wildwest-Erlebnisse der Romanfiguren handfest auf die Galeriebühne des Von-Alten-Garten in Hannover gestellt. Das Wohnzimmer von Karl May wird zur grandiosen Westernkulisse. Innen ist außen und Wahrhaftigkeit findet sich in der Lüge. Echte Freunde und perfide Feinde sehen wir in Radebeul bei Dresden genauso wie in der Prärie des Llamo Estacado.

Personen und ihre Darsteller

Max Welte, Technik-Student
Old Shatterhand: Samy Alizadeh

Johannes März, Lehramt-Student
Sam Hawkens, Westmann: Mimi Hospowski

Walter Weber, Theologie-Student
Rollins, Scout
Nscho Tschi, Winnetous Schwester
Möbelpacker / Geisel: Katrijn Kornmann

Karl May, Schriftsteller
Grizzly: Hans-Holger Jörgens

Fehsenfeldt, Verleger
Intschu tschuna, Häuptling der Apachen: Tim Wilhelmi

Rattler, Westmann
Bandit / Polizist: Florian Gehrke

Klekih-petra, Weißer Vater der Mescaleros
Buffalo Bill, Showbiz-Unternehmer
Staatsanwalt Seyfert : Werner Ganske

Winnetou, Intschu tschunas Sohn: Piet Siedenburg

Bancroft, Ingenieur der Western Railroad Co.
Untersuchungsrichter Larass: Jan Krüger

Emma May, geborene Pollmer
Hadschi Halef Omar, Sheikh der Haddedhin: Desislava Markova

Klara Plön, Emmas und Karls Freundin und Sekretärin: Sibylle Hennings

Rudolf Lebius, Redakteur
Santer, Bandenchef: Jan-Hendrik Pfeifer

Pauline Münchmeyer, Verlegerwitwe
Ko-itse, Häuptling der Ogelallah: Svenja Lessing

Medizinmann der Apachen
Brant Sero, Manegen-Indianer
Polizist: Stefan Holtz

Hinter der Bühne

Idee, Text und Regie: Rüdiger Jantzen

Produktionsleitung: Katrijn Kornmann, Hendrik Pfeifer, Inga Erlenhof 

Finanzen: Sybille Hennings

Probenwochenende: Tim Wilhelmi, Sybille Hennings, Katrijn Kornmann 

Gebärdendolmetscher (nur am 18.08.2017): Michail Fischer 

Bühnenbild: Piet Siederburg, Mimi Hospowski

Kostüme, Requisite, Maske: Svenja Lessing, Barbara Rupp 

Grafikdesign: Christian Stych

Technik: Florian Gehrke, Stephan Holtz 

Geräusche &  Musikbearbeitung: Samy Alizadeh 

Öffentlichkeitsarbeit: Desislava Markova, Jan Krüger, Hans-Holger Jörgens 

Abendorganisation: Werner Ganske