2006: Baal
Bertolt Brecht
Baal beginnt als gefeierter Star, als neue Hoffnung der europäischen Dichtung. Sein Ende ist unrühmlich. Er stirbt allein.
Baal zelebriert den Niedergang, verdirbt Frauen wie Männer, lässt sich in dubiose Geschäfte verwickeln und flieht aus dem Gefängnis. Ein sicheres Gespür für immer neue Abgründe, dabei stets eine mitreißend faszinierende Wirkung auf andere Menschen: Das ist Baal.
Presse
"Baal, der wilde junge Dichter, mimt den Bürgerschreck im Welfengarten. Das Moa-Theater spielt Bertolt Brechts Jugenddrama hinterm Uni-Hauptgebäude auf einer Freilichtbühne, die einer geometrischen Wohnlandschaft gleicht. Nach der Pause, wenn es dunkel ist, wird daraus ein munterer Lichterkubismus. Viel optischer Zauber für so ein finsteres Stück, was den katastrophalen inneren Zustand eines jungen Genies und dessen Untergang beschreibt. Nicolai Saris in der Titelrolle wirkt hier wie en Fremder, das ist auch gut so. Er spricht meist modisch cool und kann passabel schimpfen. Die schärferen Tiraden, die von Peter Handke ausgeliehen sind, passen da auch gut rein. Aber der große Atem der Maßlosigkeit, der Sog des Untergangs entstehen hier nicht. Regisseur Jörg Timmermann animiert das große Amateurensemble zu Bewegungsspielchen, die symbolisch verstanden werden wollen und eher wie darstellende Germanistik wirken. Kabarettistische Einlagen bringen Einiges an Amüsement, verhindern aber auch, dass sich Druck aufbaut. Der ist vermutlich auch nicht gewollt. Country-Sounds, die laut Programmheft einen 'anderen Zugang' öffnen sollen, wirken teils wie Augenzwinkerei, teils wie Weichspüler. (...) Das Moa-Theater hat muntere Shakespeares auf die Open-Air-Bühne gebracht. 'Baal' markiert eine Wende und ein hohes Risiko."
(Neue Presse)
'Baal' murmelten die Teilnehmer, 'Baal, Baal.' Mit einer seltsamen Prozession bewarb das Moa-Theater am Sonnabend sein neues Theaterstück: Mit Banner und sehr wenigen Worten zog eine Handvoll junger Leute durch Hannovers Innenstadt. (…) Aufmerksamkeit – das machten die interessierten bis irritierten Reaktionen der Passanten deutlich – dürfte garantiert sein."
(Neue Presse)
Personen und ihre Darsteller
Darsteller Anfang und Ende – Leonie Tuitjer
Baal – Nicolai Saris
Gastgeber – Thomas Grieskamp
Dichter – Dirk Moshövel
Junge Frau / Amtsbote – Katharina Talkner
Mutter – Tanja Keinert
Johannes – Nils Irmer
Horgauer – Niko Ban
Johanna – Gesina Cramer
Emmi / Geistliche – Cordula Finken
Ekart – Rüdiger Jantzen
Darsteller Episches Theater – Tanja Keinert
Holzfäller – Beate Heinemann, Niko Ban, Thomas Grieskamp, Stefan Wolff
Sophie – Victoria Schmidt
John – Sigrid Samieske
Sängerin – Tomke Ohlendorf
Polizist – Niko Ban
Mann im Stripclub – Dirk Moshövel
Stripper – Nils Irmer
Gendarm – Beate Heinemann, Stefan Wolff
Darsteller Gesellschaft – Angela Schiller, Jana Wiemers
Gebärdendolmetscher – Michail Fischer
(nur am 15. August)
Team
Regie – Jörg Timmermann
Produktionsleitung – Gesina Cramer
technische Leitung – Markus Knoblich
Bühnenbild – Cordula Finken*, Philipp Schmalhorst, Niko Ban, Jörg Neumann
Kulissenbau, Malerei – Philipp Schmalhorst*, Jörg Neumann*, Niko Ban*, Cordula Finken*, Maren
Miest, Tomke Ohlendorf, Iris Hillmann
Beleuchtung – Markus Knoblich*, Philipp Schmalhorst
Tontechnik – KSI-Systems: Marco Irmer, Michael Köller, Detlef Sterling
Kostüme – Birgit Klötzer*, Gesina Cramer
Maske – Marina Schmidt
Requisite – Katharina Talkner
Stimmtraining der Schauspieler – Rüdiger Jantzen
Souffleuse / Probenassistenz – Barbara Rupp
Grafik, Pressefotos – Cordula Finken
Homepage – Cordula Finken*, Niko Ban
Öffentlichkeitsarbeit – Iris Hillmann*, Sigrid Samieske, Victoria Schmidt, Beate Heinemann, LeonieTuitjer, Barbara Zech-Jungheim
Betreuung der Förderer – Sigrid Samieske, Tanja Keinert, Jana Wiemers
DVD-Produktion – Benjamin Schwarzien
Probenplanung/-Software – Benjamin Schwarzien, Jörg Timmermann
Organisation des Probenwochenendes – Nicolai Saris
Ansprechpartner für die Universität – Tanja Keinert
Bauzaun – Dirk Moshövel
Barrierefreiheit – Bernd Seesteadt
Kassenverwaltung – Thomas Grieskamp
Kartenverkauf – Benjamin Schwarzien, Detlef Sterling
Abendgastronomie – Maren Miest*, Melanie Renner
*Koordination/Leitung